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Das erste Einsatzfahrzeug

Ansprechpartner

Herr
Matthias Albert

Tel: 0178 29 24 526
vorstand@drk-ov-borken.de

Europaplatz 1
34582 Borken (Hessen)

Daher kaufte man im Juni 1915 bei der Firma Evens und Pistor in Kassel eine Reform Fahr- und Tragbahre, Modell Cassel I, zum Preis von 313,50 Reichsmark. Es handelte sich hierbei um ein gummibereiftes einachsiges Fahrgestell mit Federung, auf das eine mit einem Regenverdeck ausgestattete Krankentrage geschnallt wurde.

Mit diesem hand- bzw. fußbetriebenen Krankenwagen wurden fortan Krankentransporte durchgeführt. Hierzu schob man das Fahrzeug zum zu Transportierenden, lagerte den Kranken oder Verletzten und brachte ihn anschließend zum Borkener Bahnhof. Hier wurden Trage und Fahrgestell getrennt und beides in den Packwagen eines fahrplanmäßigen Eisenbahnzuges verladen. So ging es nun zu den umliegenden Krankenhäuser nach Treysa, Marburg oder Kassel. Am Zielbahnhof wurde die Trage wieder mit dem Fahrgestell zusammengeführt und mit Muskelkraft der zwei erforderlichen Helfer zur Klinik geschoben - ohne Blaulicht und Martinshorn.

Die Krankentransporte stellten eine große Herausforderung dar. Zum Einen waren sie sehr zeitaufwändig, da für die Hin- und Rückreise die Fahrpläne der Eisenbahn berücksichtigt werden mussten. Deswegen wurden sie zumeist am Vorabend geplant und am nächsten Tag durchgeführt. Zum Anderen waren sie sehr strapaziös, da Helfer und Patienten bei ihren zum Teil etliche Kilometer langen Fußmärschen Wind und Wetter, Hitze, Regen, Schnee und Eis trotzen mussten. Dennoch hatte man aber endlich eine Einrichtung geschaffen, die gut funktionierte und zudem kostengünstig war, so dass die Aufwände voll von der Krankenkasse erstattet wurden.